Rasant wachsende Datenmengen in industriellen Prozessen, Fortschritte bei Lernalgorithmen und sinkende Hardwarekosten haben dazu geführt, dass auch produzierende Unternehmen den Wert der KI für sich entdeckt haben. KI und maschinelles Lernen (ML) versprechen, die Effizienz von Produktionsprozessen durch datengetriebene Modellierung und fortschrittliche Analytik zu verbessern. Obwohl Fertigungsunternehmen die Bedeutung und das Zukunftspotenzial der KI erkennen, gelingt es ihnen häufig noch nicht, KI-Modelle gewinnbringend in ihre Prozesse und Produktionssysteme zu integrieren.
Die Gründe dafür liegen in dem herausfordernden Umfeld, in dem industrielle KI-Anwendungen eingesetzt werden sollen: Hohe Komplexität und geringe Qualität der Prozessdaten, Unsicherheiten und Intransparenz der KI-Modelle sowie höchste Qualitäts- und Zuverlässigkeitsanforderungen aus dem Produktionsbereich prägen die Aufgaben, die mit der Implementierung verbunden sind.
Dass KI-Anwendungen noch einen gewissen Neuheitsgrad aufweisen, führt dazu, dass die Unternehmen dem KI-Einsatz nach wie vor noch wenig Vertrauen entgegenbringen und diese nur zögerlich in ihre Prozesse integrieren. Um die Verbreitung der Technologie zu fördern, untersucht die Arbeitsgruppe »KI-Zertifizierung« am Fraunhofer IPT, welche Anforderungen an industrielle KI-Anwendungen gestellt werden und wie diese entwickelt, ausgerollt und gewartet werden müssen.