Aachen wird Zentrum für die Optikproduktion
Mit einem Kompetenzzentrum in Aachen vernetzt das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT jetzt Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu einem neuen Photonik-Standort in Nordrhein-Westfalen. Im »Aachen Center for Optics Production«, kurz: ACOP, bündeln die Fraunhofer-Forscher ihre Kompetenzen mit der regionalen optischen Industrie, um gemeinsam eine digitale, vernetzte Infrastruktur für die Optikproduktion zu schaffen. Elf Unternehmen haben sich bereit erklärt, das Center bei seiner Arbeit zu unterstützen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Zusammenarbeit mit einem Betrag von 2,8 Millionen Euro über einen Zeitraum von zunächst drei Jahren.
Aachen hat als Zentrum für die für die Herstellung hochpräziser optischer Bauteile und Systeme bereits eine langjährige Tradition. Die Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer IPT haben sich deshalb das Ziel gesetzt, mit ihren Partnern in den Unternehmen eine gemeinsame digital und physisch vernetzte Forschungsinfrastruktur aufzubauen, um unterschiedliche Fertigungsprozesse und -prozessketten zu untersuchen.
Digitalisierung und Vernetzung in der Optikfertigung
Ein vorrangiges Ziel des ACOP ist es, die Digitalisierung und Vernetzung von Prozessen zur Fertigung hochpräziser optischer Komponenten zu fördern. Dabei nehmen die Aachener Forscherinnen und Forscher sowohl die Herstellungsprozesse von Bauteilen aus Glas und Kunststoff als auch die eingesetzten Technologien genau unter die Lupe. Indem sie die einzelnen Schritte der Prozesskette – von der Simulation über die Replikation und Montage der Optiken bis zur Qualitätsprüfung durch hochpräzise Messtechnik – digital miteinander verknüpfen, können sie Rückschlüsse auf Verbesserungen ziehen. Auf diese Weise kann die Fertigung schneller und kostengünstiger gestaltet werden.
Geeignete IT-Technologien, Datenstrukturen und Schnittstellen sollen dazu beitragen, Informationen prozessübergreifend zu nutzen, das Prozessverständnis zu verbessern und dadurch langwierige Iterationen und Fehler zu reduzieren. Die Forscher setzen dafür auf Entwicklungen der Industrie 4.0 wie den Digitalen Zwilling, Methoden der Data Analytics und cloudbasierte Dienste, die bisher in der optischen Industrie noch wenig zur Anwendung kommen.
Namhafte Partner verschiedener Branchen sind mit an Bord
Während des Aufbaus des neuen Optikzentrums arbeitet das Fraunhofer IPT mit zunächst elf Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen zusammen. Vor allem Aachen ist stark vertreten. Mehr als die Hälfte der Partner stammen aus der Region: Neben international etablierten Unternehmen wie Hella KGaA Hueck & Co. und Limo – Lissotschenko Mikrooptik GmbH bindet das Fraunhofer IPT lokale Unternehmen wie die Innolite GmbH und die Son-x GmbH ein. Das Konsortium ist breit aufgestellt: Branchen von Automotive bis zur Medizintechnik sind vertreten. Das Konsortium stehe weiteren interessierten Unternehmen offen, so Tobias Müller vom Fraunhofer IPT, der den Aufbau des ACOP organsiert und steuert.
Erster Schritt zum Start der Zusammenarbeit ist eine Eröffnungsveranstaltung des ACOP am 2. Dezember 2019, zu dem neben den beteiligten Unternehmen und Partnern der Aachener Optikforschungseinrichtungen auch Vertreter aus Politik und Medien eingeladen sind.
Interessierte Unternehmen und Medienvertreter, die an der Auftaktveranstaltung teilnehmen möchten, können sich bis zum 15. November 2019 bei Helen Kolb (optics@ipt.fraunhofer.de) am Fraunhofer IPT akkreditieren.
Das Aachener Center for Optics Production, ACOP, wird aufgebaut im Rahmen des Projekts »EverPro«, das aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird.
Weitere Informationen zu ACOP finden Sie unter: www.ipt.fraunhofer.de/acop