Das Leipziger Unternehmen BellaSeno entwickelt Brustimplantate aus einer Polymerstruktur, welche nach der Implantation von körpereigenen Zellen besiedelt werden kann. Innerhalb von zwei Jahren wird das implantierte Material vom Körper vollständig abgebaut, sodass die rekonstruierte Brust der Patientinnen nach diesem Zeitraum wieder vollständig aus Eigengewebe besteht. Die Herstellung der resorbierbaren Implantate mittels 3D-Druck-Verfahren ist heute jedoch noch von vielen manuellen und damit auch fehleranfälligen Produktionsschritten geprägt.
Ziel des Forschungsprojektes »BellaFactum« war daher die Entwicklung einer vollautomatisierten Produktionsanlage, mit der sich der gesamte Herstellungsprozess kontrollierter, effizienter und kostengünstiger gestalten lässt. So können zukünftig noch mehr Patientinnen von dieser Art des natürlichen Brustaufbaus profitieren.
Unsere Lösung
Das Forschungsprojekt vereinte das umfangreiche Wissen von BellaSeno über den 3D-Druck hochwertiger, resorbierbarer Brustimplantate mit der langjährigen Erfahrung des Fraunhofer IPT in der Entwicklung vollautomatischer Reinraum-Produktionsanlagen.
Das Resultat des Projekts war die Entwicklung einer Produktionsanlage, welche die Polymerzufuhr, die Handhabung der Implantate, die Qualitätskontrolle, die Etikettierung sowie die Aufzeichnung sämtlicher Daten zur Rückverfolgung der medizinischen Produkte vollautomatisch steuert. Hierzu kommen Robotersysteme und intelligente Software zum Einsatz, sodass Qualitätsschwankungen, menschliche Fehler und eine Kontamination der Implantate verhindert sowie die Anzahl der gefertigten Implantate vervielfacht werden.
Ziel war die Fertigstellung eines industriell einsatzfähigen Prototyps der neuen Produktionsplattform.
Konsortium
- Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen
- BellaSeno GmbH, Leipzig