Energieintensive Unternehmen müssen seit der Änderung des Steuergesetzes 2014 ein Energiemanagement nachweisen. Zudem haben sich die Preise für die Versorgung mit elektrischer Energie in den letzten zehn Jahren für gewerbliche Abnehmer fast verdoppelt. Energiekosten tragen damit als wesentlicher Bestandteil zu den Produktionskosten bei.
Damit Unternehmen ihre Produktion energieeffizient steuern können, hat das Fraunhofer IPT gemeinsam mit seinen Partnern im Projekt »eMES« einen Software-Prototypen zur energieorientierten Produktionssteuerung und -regelung entwickelt. Dieses Tool bietet Transparenz über den aktuellen Energieverbrauch, überwacht diesen kontinuierlich mittels eines angeschlossenen Energie-Controlling-Systems und befähigt den Anwender zu einer proaktiven Reaktion auf Basis einer Kurzfristprognose von Abweichungen. Zusätzlich lassen sich durch das System Tarifstrukturen des Energieversorgers als Steuerungsparameter in die Kalkulation einbinden.
Das Energieregelkreis-Konzept, das im Projekt »eMES« erarbeitet wurde, erweitert den bestehenden Produktionsregelkreis um Energiezielgrößen. Zur Bestimmung der produktbezogenen Energiebedarfe erfolgt eine Klassifizierung der Produkte. Der für das Forschungsprojekt entwickelte Optimierungsalgorithmus wird hinsichtlich Energie-, Stillstands- und Verzugskosten mit einer manuellen Steuerung und einer First-In-First-Out-Steuerung verglichen. Warn- und Eingriffsgrenzen inklusive Eingriffsregeln sind anhand einer Regelkarte definiert. Die Validierung der erlangten Ergebnisse erfolgte bei einem Anwendungspartner mit einer energieintensiven Produktion.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
01 IS 14 025 A-D