Fertigungs-, Mess- und Montageprozesse sind oft unternehmensspezifisch und inkompatibel, was zu hohen Kosten und Zeitverlusten führt. Das Projekt »GeMeniOpt« hat sich das Ziel gesetzt, diese Herausforderung durch die Standardisierung dieser Prozesse zu überwinden. Im Fokus steht dabei die Entwicklung eines Entwurfs für eine internationale Norm (ISO) für die digitale Dokumentation der Prüfergebnisse optischer Komponenten.
Die fortschreitende Digitalisierung der Produktion von optischen Elementen erfordert eine einheitliche digitale Datenerfassung und -struktur. Durch diese Standardisierung soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen unterstützt, Entwicklungszeiten minimiert und ein gemeinsames Verständnis zwischen allen Beteiligten geschaffen werden.
Ziel des Projektes ist die Erstellung eines Arbeitspapiers als Grundlage für den ISO-Normentwurf für optische Elemente. Dieses Dokument wird eine strukturierte und umfassende Datenstruktur für die Eigenschaften von Prüflingen darstellen. Neben Soll- und Toleranzvorgaben werden auch Messgeräteeigenschaften und Messunsicherheiten berücksichtigt. Um zukünftige Prüfaufgaben effizient bewältigen und bestehende Normen und Terminologien integrieren zu können, soll die geplante Systematik robust und modular aufgebaut sein.
Der Projektablauf gliedert sich in mehrere Phasen. Zunächst wird eine einheitliche Spezifikation und Datenstruktur entwickelt, die sich an der DIN ISO 10110 orientiert. Diese Struktur wird anschließend in realen Produktionsbetrieben getestet und optimiert. In Zusammenarbeit mit dem DIN-Normenausschuss wird am Ende ein internationaler Normentwurf erstellt, der die Effizienz und Kompatibilität in der optischen Industrie verbessern soll.
Im Rahmen des Projekts »GeMeniOpt« wird auch ein standardisiertes Prüfprotokoll entwickelt, das viele Vorteile mit sich bringt. Es verringert den Aufwand für manuelle Datenübertragungen und -aufbereitungen, was zu einer erheblichen Zeitersparnis und gesteigerter Effizienz führt. Gleichzeitig werden Übertragungsfehler minimiert, was die Qualität der produzierten optischen Systeme verbessert und den Ausschuss sowie die Anzahl an Reklamationen senkt. Durch das sogenannte »Tolerance Matching« kann außerdem ressourcenschonender produziert werden, da Sollabweichungen ausgeglichen und weniger Linsen als Ausschuss eingestuft werden.
Zusammengefasst wird »GeMeniOpt« die Produktion optischer Komponenten nicht nur effizienter und qualitativ hochwertiger machen, sondern auch die Ressourceneffizienz steigern. Die Einführung eines genormten Prüfprotokolls stellt einen bedeutenden Fortschritt für die gesamte Branche dar.
Das Projekt »GeMeniOpt« wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Förderrichtlinie WIPANO – Wissenstransfer durch Normung und Standardisierung gefördert.