Optische Systeme zur Authentifizierung werden heute im alltäglichen Leben eingesetzt und bieten in Smartphones und anderen technischen Geräten einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu personalisierten Anwendungen ohne die Eingabe eines Passworts. Trotz der einfachen Handhabung unterliegen Systeme zur Authentifizierung hohen Sicherheitsanforderungen: Sie müssen verlässlich und fälschungssicher sein.
Im Projekt »KomFiDis« wird ein robuster, optischer Fingerabdruck-Sensor zur personellen Authentifizierung in sicherheitskritischen Anwendungen entwickelt. Gegenüber kapazitiven Messverfahren bietet der optische Sensor eine höhere Fälschungssicherheit zum Beispiel durch die Lebenderkennung, welche eine Manipulation durch die künstliche Nachbildung von Fingerabdrücken erschwert.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde in dem Forschungsprojekt ein bidirektionales OLED-auf-CMOS-Mikrodisplay durch ein Linsenarray mit einer Strukturgröße von wenigen Mikrometern erweitert. Das Display kann gleichzeitig beleuchten und Bilder aufnehmen und erreicht so auf der bildaufnehmenden Fotodiodenmatrix eine hohe optische Abbildungsqualität der Finger. Eine geeignete Beleuchtung zur Bildaufnahme des Fingers kann durch integrierte OLEDs auf dem Chip sichergestellt werden.
Dabei lag die Herausforderung in einer präzisen und kostengünstigen Replikation dieser besonders kleinen Strukturen sowie in ihrer Einbringung auf das bidirektionale Display. Im Ergebnis sollte ein Demonstrator des optischen Sensorsystems gefertigt werden, der sowohl eine reduzierte Baugröße als auch geringere Herstellungskosten als konventionelle Produkte aufweist. Die Demonstration einer durchgängigen Fertigungskette bis zur Montage auf Chip- und Waferlevel und ihre grundlegenden Prinzipien eröffnen zahlreiche neue Zielmärkte für weitere Anwendungsszenarien. Das Fraunhofer IPT war im Projekt für die Entwicklung und Herstellung der Mikrolinsenarrays sowie für die präzise Montage der Optiken auf das bidirektionale Mikrodisplay verantwortlich.