Echse und Rindenwanze als Vorbild zur Funktionalisierung technischer Oberflächen – das war die Idee des EU-Projekts »LiNaBioFluid«.
In beiden Fällen bewirken die einzigartigen Benetzungseigenschaften der feuchtigkeitserntenden Außenhülle, dass gezielt Flüssigkeit ohne Energie transportiert werden kann: In extremer Trockenheit lebende Echsen sind dazu in der Lage, Flüssigkeit durch feine Kapillaren unidirektional zum Maul zu transportieren. Rindenwanzen dagegen nutzen großflächige Benetzung, um sich bei Regen durch eine dunklere Farbe der Umgebung anzupassen.
Ziel des Projekts war es, die vielversprechenden Effekte auf technischen Oberflächen nachzubilden. Mithilfe von Ultrakurzpulslasern werden durch Direktstrukturierung und Selbstorganisation hierarchische Mikro- und Nanostrukturen erzeugt, um die biomimetischen Strukturen für industrielle Anwendungen nutzbar zu machen. Die optimierten Benetzungseigenschaften könnten unter anderem Verschleiß und Reibung bei Verwendung von Schmierstoffen reduzieren.
Das interdisziplinäre Konsortium des Projekts »LiNaBioFluid« bestand aus sieben Partnern aus vier verschiedenen Ländern. Das Projekt wurde im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 FET Open gefördert (Förderkennzeichen: 665337).