Die Behandlung intrakranieller Aneurysmen (lokale Erweiterungen von Blutgefäßen), durch den Einsatz sogenannter Aneurysmenclips, ist ein Routine-Eingriff in der Neurochirurgie. Dabei werden die Aneurysmen mit einem speziellen Clip abgeklemmt, um sie vom Blutkreislauf auszuschließen und so eine lebensgefährliche Hirnblutung zu verhindern.
Durch die Materialauswahl konventioneller Clips (zum Beispiel aus Titan) sind immer Artefakte (Bildstörungen) bei der MRT-Darstellung sichtbar. Solche Artefakte erschweren die Diagnose von Aneurysmen und die Sicht auf das umgebende Gewebe erheblich. Daher muss bei der postoperativen Behandlung auf invasive Untersuchungen durch Katheter oder auf eine strahlenbelastende CT-Untersuchung zurückgegriffen werden.
Um eine artefaktfreie Darstellung zu ermöglichen und trotzdem die mechanischen Anforderungen zu erfüllen, wurde in diesem Projekt ein Aneurysmenclip aus Faserverbundkunststoff entwickelt. Größte Herausforderung und bisheriges Hindernis waren die Entwicklung und Herstellung von miniaturisierten Faserverbundprofilen mit der notwendigen Komplexität sowie die Entwicklung von passenden Kunststoffkomponenten.
Umgesetzt wurde in diesem Projekt eine entsprechende Gestaltung des Clips, die Entwicklung eines Fertigungsprozesses des Faserverbundprofils durch Modifikation bestehender Technologien sowie die Untersuchung in Phantom- und Tierversuchen. Somit kann bei Nachuntersuchungen des Aneurysmas auf strahlenbelastende oder invasive Methoden verzichtet werden.
KMU-innovativ: Medizintechnik
1.2.2015 bis 31.1.2017