Risikoanalysen verlieren aufgrund fehlender Objektivität an Akzeptanz bei den Mitarbeitern. Allerdings erfordert die Revision der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 einen risikobasierten Entscheidungsansatz im Qualitätsmanagement. Datenbasierte Ansätze werden zurzeit reaktiv in vernetzten Produktionen genutzt, eine Datenzusammenführung unterschiedlicher IT-Systeme findet selten statt. Damit gehen wertvolle Synergieeffekte verloren, es liegen redundante Datensätze vor und eine zuverlässige, prädiktive Datennutzung wird verhindert.
Ziel des Forschungsprojekts »quadrika« ist die Ermittlung einer datenbasierten Kennzahl für ein prädiktives Risikomanagement. Dafür wird ein systemunabhängiges Softwaretool entwickelt, das die Daten sämtlicher Produktions-IT-Systeme (z.B. CAQ, MES) zusammenführt und normgerecht analysiert. Im Anschluss erfolgt die Implementierung und Validierung der Software.
Das Risikomanagementmodell, das im Projekt »quadrika« entwickelt wurde, besteht aus drei Teilen: Prozessanalyse, szenariobasierter FMEA sowie Risikoanalyse und Management. Die Auswahl und Nutzung von Machine-Learning-Algorithmen erlaubt die Mustererkennung in der Prozessanalyse und der szenariobasierten FMEA. Das Softwaretool »Quality Data Module« wird anhand eines Spritzgussprozesses validiert. Die Steigerung der Produktionsqualität gelingt durch die Nutzung zusammengeführter Daten aus verschiedenen Softwaresystemen.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
01IS16012C