Der Leichtbau mit Faserverbundkunststoffen (FVK) ist ein rasant wachsender Produktionszweig. Der globale Markt für FVK wächst jährlich um mehr als zehn Prozent. Jedoch fehlt es an nachhaltigen Recyclingprozessen für FVK-Produkte. Werden die Kunststoffe wiederverwertet, entlastet das nicht nur die Umwelt, sondern senkt auch die Materialkosten.
Aktuelle Szenarien für die Wiederverwertung am Ende des Produktlebenszyklus konzentrieren sich vornehmlich auf duroplastische FVK. Doch die Komponenten können nach dem Aushärten nur noch zerstörend voneinander getrennt werden, beispielsweise durch das Zerkleinern des Materials oder durch das Aufbrechen der Verbindungen mittels hoher Temperaturen und Sauerstoffausschluss, der sogenannten Pyrolyse. Thermoplastische FVK hingegen sind aufgrund ihrer wiederholbaren Verformbarkeit prädestiniert für das Recycling. Gelingt es diese thermoplastischen Faserverbundkunststoffe aufzubereiten, ohne dass sie an mechanischer und chemischer Widerstandskraft einzubüßen, reduziert das die Materialkosten und macht FVK-Material zu einem nachhaltigen Werkstoff.
Im EFRE-Projekt »Tankcycling« wurden Verfahren für das Recycling thermoplastischer FVK am Beispiel von Druckbehältern entwickelt und umgesetzt: Die thermoplastischen FVK, die bei der Herstellung der Komponenten zum Einsatz kamen, wurden durch Wiedergewinnungs- und Aufbereitungsprozesse in hoher Qualität zurückgewonnen und weiteren Herstellungsprozessen zugänglich gemacht.
Druckbehälter als Beispielobjekt für ein Recycling thermoplastischer FVK
Im Projektverlauf entwickelte das Fraunhofer IPT die System- und Anlagentechnologie sowie Recyclingprozesse für thermoplastische Faserverbundwerkstoffe. Ziel war es, dass das Rezyklat dieselben Eigenschaften wie das Ausgangsmaterial hat. Dadurch kann nicht nur der Materialpreis gesenkt, sondern auch ein Beitrag zu einer nachhaltigen Produktion geleistet werden.