Die Integration von hochpräzisen Optiken ist Treiber zahlreicher neuer Produkte – zur kostengünstigen, replikativen Herstellung solcher Optiken werden ultrapräzise Formeinsätze benötigt.
Sowohl die Formeinsätze als auch das Werkzeug werden vorzugsweise aus Stahl gefertigt, da dieses Material zwei entscheidende positive Eigenschaften gegenüber anderen Materialkombinationen besitzt:
Die Produktion von Stahleinsätzen mit hoher Oberflächengüte (Rauheit von wenigen Nanometern) und hoher Formgenauigkeit (im Sub-Mikrometer Bereich) ist komplex. Zurzeit werden vordergründig nicht-optische Formeinsätze aus Stahl hergestellt – im Bereich der optischen Formeinsätze wird oft auf Nicht-Eisenmetalle wie Messing oder mit Nickel-Phosphor beschichtete Stahl-Basiskomponenten zurückgegriffen.
Die Hauptursache hoher Kosten von Stahlformen liegt nicht nur im langen Auswahlprozess adäquater Stahllegierungen, sondern auch in der hohen Anzahl von Arbeitsschritten, die für die Herstellung hochqualitativer Stahlformen benötigt werden. Der Bearbeitungsprozess beginnt mit der Grobbearbeitung (Drehen oder Fräsen) des Stahls, gefolgt von bis zu fünf Arbeitsschritten, bestehend aus Hartdrehen/Fräsen, Läppen und manuellem Polieren. Ein durch die hohe Anzahl an Arbeitsschritten häufig auftretendes Problem ist die Änderung der Formgenauigkeit resultierend in einem defekten Endprodukt (z.B. unzureichende Linsenfunktion), für Mikrostrukturen ist eine nachträgliche Politur zumeist nicht möglich und eine Fertigung in Stahl somit verhindert.
Dies war der Ansatzpunkt des Projektes UP Sting: Neuartige Stahllegierungen und Substitute sowie eine völlig neue Herangehensweise an die Bearbeitung sollten zu einer drastischen Reduktion der nötigen Prozessschritte und der damit verbundenen Kosten führen.
Das Projekt untersuchte hierzu zwei Ansätze:
Dieser Ansatz ist hocheffizient, da er die auf Nicht-Eisenmetallen erreichbaren Oberflächenkennwerte auf Stahl übertragen kann und dadurch den zuvor nachgelagerten Schritt der Politur erübrigt.
M. Eng. Daniel De Simone (ehemaliger Mitarbeiter des Fraunhofer IPTs)
Dipl.-Ing. (FH) Dorothee Weisser
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1
76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.