Das Fraunhofer IPT ist traditionell dem Werkzeugbau eng verbunden. Komplexe Geometrien und Kombinationen aus indivdiuellen Krümmungen und einer Mikro- oder Nanostrukturierung können die Funktionalität und Effizienz optischer Systeme deutlich verbessern. Jedoch werden etablierte spanende oder lithographische Verfahren den modernen Designprogrammen häufig nicht mehr gerecht.
Deshalb hat es sich das Fraunhofer IPT zum Ziel gesetzt, die Zwei-Photonen-Polymerisation als Masteringtechnologie für etablierte Abformverfahren wie den Spritzguss, das Präzisionsblankpressen oder Rolle-zu-Rolle-Verfahren zu etablieren. Ien verschiedenen Verbundprojekten wurde die gesamte Prozesskette vom Optikdesign bis hin zur Replikation in Kooperation mit verschiedenen Unternehmen abgebildet, um eine anwendungsnahe Forschung und Entwicklung zu garantieren.
Auch in der Biologie findet das Verfahren Anwendung: Im institutseigenen Biolabor wurde die Descemetmembran, eine Schicht in der Hornhaut des menschlichen Auges, nachgebildet. Nach Abformung dieser Struktur in ein Biomaterial differenzierten humane Stammzellen darauf in corneale Endothelzellen. Dies ermöglicht die Herstellung von Implantaten auf Basis patienteneigenen Materials, sodass Abstoßungsreaktionen vermieden werden und ein Mangel an Spender-Implantaten künftig durch patienteneigenes Material umgangen werden kann. Mit cornealen Endothelzellen lässt sich die Krankheit der cornealen Trübung heilen, an der jährlich und weltweit knapp zwei Millionen Menschen erblinden. Ein weiteres Beispiel ist das auf dem Bild gezeigte individuelle Prismenarray (designed von dem Unternehmen LightTrans International UG mit der Software VitualLab Fusion). Je nach Anordnung der Einzelprismen stellt die Struktur Schriftzüge dar oder projiziert weiße Flächen.
Unser Leistungsangebot
- Machbarkeitsstudien zu individuellen Strukturgeometrien
- Parametertests zur Optimierung individueller Strukturen
- Herstellung von Strukturen auf Flächen bis zu 1 cm²
- Abformung der Strukturen in Silikon oder Nickel, in bis zu 2,5 Dimensionen
- Strukturierung von Faserendflächen