Zur Steigerung der Produktivität, Effizienz und Produktqualität müssen heutige Fertigungsprozesse und -anlagen flexibel und adaptiv gestaltet sein. Dies erfordert die Entwicklung immer leistungsfähigerer Sensor- und Regelungstechnik. Gleichzeitig gewinnen die angewendeten Fertigungsverfahren stetig an Komplexität und Umfang. Vor allem bei der spanenden Bearbeitung, aber auch im Bereich Robotik und bei verteilten Systemen bedeutet dies immer komplexere Bewegungsabläufe von Bauteilen und Systemkomponenten, was eine schnelle, zuverlässige und kabellose Datenübertragung für die eingesetzte Sensorik erfordert. Diese drahtlosen Übertragungsverfahren müssen den stetig wachsenden Anforderungen an die Übertragungsgeschwindigkeit und Latenz gerecht werden.
Die neue 5G-Mobilfunktechnologie bietet mit geringen Latenzen und hohen Datenraten ein enormes Potenzial für die Produktion: Prozesse können kontinuierlich überwacht und dokumentiert werden und Prozessabläufe in Echtzeit adaptiv gestaltet werden. Durch das intelligente Zusammenspiel des 5G-Netzes mit lokalen Edge-Cloud-Systemen können durchgängige Echtzeitanwendungen skalierbar umgesetzt werden - vom Sensor bis in die Cloud.
Das Fraunhofer IPT betreibt in Kooperation mit dem schwedischen Anbieter für Mobilfunk- und Telekommunikationstechnologie Ericsson eine einzigartige Testumgebung für den zukünftigen Mobilfunkstandard 5G. In diesem lassen sich industrielle Anwendungsszenarien auf Basis des drahtlosen Übertragungsstandards testen und weiterentwickeln. Mit seinen kurzen Latenzzeiten unter einer Millisekunde, hohen Datenraten bis zu 10 Gbit/s und der Möglichkeit, in eng abgesteckten Funkzellen zahlreiche Geräte gleichzeitig betreiben zu können, eignet sich die 5G-Technologie besonders gut für den Einsatz in vernetzten, adaptiven Produktionsanlagen mit umfangreicher Mess- und Regelungstechnik. Die große Vielfalt von Maschinen und Anwendungen am Fraunhofer IPT bietet die Möglichkeit, die Technologie in verschiedensten Anwendungsfällen einzusetzen und zu erproben.