Risikomanagement

Klassisches und modernes Risikomanagement

Aspekte des Risikomanagements

Da alle Tätigkeiten einer Organisation mit Risiken verbunden sind, gilt das Risikomanagement als ein wichtiger Bestandteil eines jeden Unternehmens. Spätestens seit der Einführung des »KonTraG«, eines Gesetzes, das Unternehmen zum Nachweis eines systematischen Risikomanagements verpflichtet, sowie der Veröffentlichung der ISO 31000, ist die Notwendigkeit des Risikomanagements in das Bewusstsein von Unternehmen gerückt.

Viele produzierende Unternehmen müssen heute immer komplexere und oft personalisierte Produkte in herausragender Qualität und kürzeren Lieferzeiten bereitstellen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. »Smart Manufacturing« bietet mit dem Einzug der Digitalisierung und Vernetzung in die Produktion eine Antwort auf diese Herausforderung. Die Komplexität innerhalb der Produktionsumgebungen wächst jedoch weiter und es gehen damit wiederum erhöhte Anforderungen an das Risikomanagement einher. Es bedarf daher eines präventiven, effizienten und effektiven Risikomanagements, das für komplexe Prozesse und Systeme geeignet ist und die Möglichkeiten der Digitalisierung und Vernetzung nutzt.

Risikomanagement in der Anwendung

© Studio Wiegel

Risikomanagement in der Forschungsfertigung Batteriezelle

Als Entwicklungspartner leitet das Fraunhofer IPT Risikomanagementprojekte für Forschung und Industrie, um die Einführung neuartiger Technologien zu unterstützen und den Erfolg komplexer und ambitionierter Großprojekte zu fördern. Das Risikomanagement der Entwicklung und Inbetriebnahme der Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster begleiten wir besonders intensiv, denn der Aufbau des technologischen Vorreiterprojekts mit seiner Vielfalt an Innovationen ist mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen verbunden. Diese reichen von der Bewertung völlig neuer Technologien hin zur Auslegung von Gebäuden und Anlagen für die Batteriezellproduktion der Zukunft.

© pixone3d/stock.adobe.com

Risikomanagement unter Wasser: Gefahren erkennen und vorbeugen

Aufgrund der schwierigen Bedingungen im Unterwasserbereich können Fehler im Betrieb sogenannter Subsea-Systeme, beispielsweise von Unterwasser-Kompressoren,  verheerende Auswirkungen auf die Umwelt haben. Dies bedeutet für Unternehmen nicht selten hohe wirtschaftliche Schäden und Reputationsverluste. Risikomanagement kann dabei helfen, mögliche Probleme bereits während der Entwicklung zu verstehen und präventiv Maßnahmen einzuleiten. Das Fraunhofer IPT verfügt über umfassende Erfahrungen in der Bewertung und im Risikomanagement von Unterwasser-Kompressoren und -Pipelines. Wir haben dafür effiziente und effektive Risikomanagement-Strategien entwickelt, die sich auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse stützen, kombiniert mit jahrelanger praktischer Erfahrung aus unseren Projekten mit konkreten industriellen Anwendungsfällen.

Teil einer Flugzeugturbine
© Vladislav Ociacia/stock.adobe.com

Risikomanagement im Turbomaschinenbau

Turbomaschinen sind technologisch komplexe Komponenten, die für den Betrieb nahe der Belastungsgrenze ausgelegt sind. Sie sind Bestandteil ganz unterschiedlicher industrieller Anwendungen – von der Energiebranche bis zur Luftfahrt. Eine Risikobewertung hilft dabei, Risiken, Gefahren und Abweichungen in einer frühen Phase der Entwicklung von Turbomaschinen und ihrer Komponenten zu erkennen. So können frühzeitig qualitätsverbessernde Maßnahmen eingeleitet und Projekte innerhalb des geplanten Budgets und Zeitrahmens abgeschlossen werden. Das Fraunhofer IPT hat dazu eigens eine Methode zur Risikobewertung entwickelt, die die Besonderheiten der Turbomaschinenfertigung und -reparatur berücksichtigt und ein verlässliches Risikomanagement für diese oft sicherheitskritischen Komponenten gewährleistet.

Klassisches und modernes Risikomanagement in der Produktion

Die Umsetzung klassischer Methoden erlaubt ein effizientes und effektives Management von Risiken. Dazu gehört, Risikobewusstsein zu wecken, frühzeitig Risiken zu identifizieren und die passenden Maßnahmen zur Bewältigung der Risiken zu definieren und umzusetzen. Das Fraunhofer IPT besitzt langjährige Erfahrung zu bewährten Instrumenten und Methoden des Risikomanagements und hat darüber hinaus eigene Methoden entwickelt. In der Umsetzung in Unternehmen hat es sich bewährt, Moderatoren einzusetzen, die Risikomanagement-Prozesse von der Integration in die bestehenden Strukturen über die Risikoanalyse bis zur Dokumentation begleiten. Sie bringen technisches Fachwissen und Erfahrung mit und unterstützen das Unternehmen auch beim Betrieb ganzheitlicher Lösungen.

In der industriellen Praxis werden häufig qualitative oder semi-quantitative Verfahren als Teil des Risikomanagements eingesetzt. Modernes Risikomanagement ermöglicht eine quantitative Risikoaggregation. Es zeichnet sich aus durch faktenbasierte Elemente und funktionale Wirkzusammenhänge, mit denen Chancen und Risiken ganzheitlich betrachtet werden. So können Unternehmen zukünftigen Ereignissen bereits frühzeitig in optimaler Weise begegnen – unabhängig davon, ob es sich um Produktionsprozesse, Beschaffungsprozesse oder das Projektmanagement in der Produktion handelt. Datenbasierte Ansätze erlauben es hier, Risiken korrekt zu quantifizieren und auf Basis der gewonnenen Informationen fundierte Entscheidungen zu treffen, um präventiv zu handeln.

Von Daten profitieren

Im Unternehmen lassen sich unterschiedlichste Daten gewinnen, die für das Risikomanagement von Bedeutung sein können. Mit geeigneten Werkzeugen können diese Daten zur Identifikation, Analyse und Bewertung von Risiken genutzt werden. Die Auswahl und Zusammenführung der relevanten Daten bildet hier einen ersten Schritt. Dazu dient im modernen Risikomanagement die Integration der Daten aus Unternehmensleitebene und Produktionsebene. Mit seiner Expertise sowohl in Data Analytics als auch im Risikomanagement unterstützt das Fraunhofer IPT Unternehmen genau bei diesen kritischen Herausforderungen der Datenauswahl und -integration.

Unsere Leistungen im Überblick

  • Risikomanagement und Risikoanalysen für Beschaffung, Produktion und Projektmanagement
  • Risikomanagement nach ISO 31000
  • Quantitative, datenbasierte Methoden für das Risikomanagement

Projekte zu diesen Themen

Qualitätsdatenbasierte Risikobewertung

Das Forschungsprojekt »quadrika« umfasst die Konzeptionierung eines Software-Tools, das Daten aus sämtlichen Produktions-IT-Systemen integriert und eine Kennzahl für prädiktives Risikomanagement ermittelt.

Quantitatives Risikomanagement

Das Ziel des Forschungsprojektes »PRiMa-Q« ist die Entwicklung einer Software für die datenbasierte Quantifizierung von Risiken und risikokostenoptimierte Planung im Projektmanagement.

Innovative Batterietechnologie

Die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB beschäftigt sich mit der Erforschung neuer, produktionsrelevanter Batteriezellkonzepte und deren Umsetzung.

Risikominimierte Innovationen

Das Forschungsprojekt »ServRisk« erstellt Regelkreise, die der Qualitätssicherung dienen und die das Risiko bei der Initiierung von Innovationen minimieren können.