Wie müssen Informationen auf Smart Devices beschaffen sein, damit sie Anwenderinnen und Anwender bestmöglich in ihrer Tätigkeit unterstützen und sich nahtlos in das konzentrierte Arbeiten einfügen?
Diese Frage beantworteten wir in unserem Forschungsprojekt »DAISY« und testeten anhand von zwei Umfragen die Nutzerfreundlichkeit verschiedener Augmented-Reality-Lösungen und Informationsangebote:
In unserer ersten Anwenderstudie ging es um die Montage einer Taschenlampe. Damit verbunden waren sowohl Kommissionieraufgaben als auch ein abschließender Qualitätstest.
In der zweiten Studie prüften Sie sicherheitsrelevante Aspekte eines Maschinenarbeitsplatzes.
Beide Aufgaben konnten Sie komplett an Ihrem Arbeitsplatz oder mit dem Smartphone bearbeiten. Sie wurden dabei durch Informationen auf unterschiedlichen digital dargestellten Smart Devices wie Tablet, Mobiltelefon und Smartwatch unterstützt. Pro Fragebogen rechneten wir mit einer Bearbeitungszeit von 10 bis 15 Minuten.
Mit Ihrer Teilnahme leisteten Sie einen wichtigen Beitrag zur Nutzerfreundlichkeit von Augmented-Reality-Devices und unterstützten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Zukunft dabei, neue und komplexe Aufgaben auch ohne aufwändige Schulungen in kurzer Zeit erfolgreich selbstständig lösen zu können.
Smart Devices haben sich in unserem Alltag längst etabliert. Im produktionstechnischen Umfeld sind sie als intelligente Werker-Assistenzsysteme im Einsatz, um Mitarbeitern Informationen bedarfsgerecht bereitzustellen und sie so bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Im Zeitalter von Industrie 4.0 stehen die Mitarbeiter vor der Herausforderung, bei immer kürzeren Produktlebenszyklen und gleichzeitig höherer Variantenvielfalt flexibel und wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Damit die Mitarbeiter während ihrer Arbeit durch das System entlastet und nicht mit unübersichtlichen oder unvollständigen Daten überfordert werden, muss die Darstellung der Assistenzinformationen für das konkrete Endgerät im jeweiligen Anwendungskontext angepasst und optimiert werden. Dies wird als device- und kontextabhängige Informationsverdichtung bezeichnet.
Das Ziel des Forschungsprojekts DAISY war es, Gestaltungsregeln für die device- und kontextabhängige Informationsverdichtung bei der Nutzung von Werker-Assistenzsystemen zu definieren. Dafür stellt das Fraunhofer IPT Empfehlungen und Regeln für die Darstellung relevanter Prozessinformationen auf. Neben den technischen Eigenschaften wie die Displaygröße verschiedener Smart Devices berücksichtigten wir unterschiedliche industrielle Anwendungsszenarien wie die Montage, die Qualitätssicherung, den Service oder die Logistik. Gleichzeitig flossen device- und anwendungsabhängig verfügbare und geeignete Datenformate wie Audio, Video, Text, PDF oder Zeichnungen mit in die Gestaltungsregeln ein. So entstand eine Beta-Version einer Software, die Prozessplaner in die Lage versetzt, Assistenzinformationen für die Nutzung bestehender Softwaresysteme übersichtlich und verständlich zu gestalten. Durch diese Unterstützung können Mitarbeiter produzierender Unternehmen manuelle Prozesse schneller erlernen, Fehlerraten reduzieren und Durchlaufzeiten verkürzen.